Nach aktuellen Erkenntnissen tritt eine Lesestörung (LS) bei 4 bis 6 % aller Kinder und Jugendlichen auf.
Die Angaben zur Häufigkeit der LS schwanken stark, da sie maßgeblich von der Untersuchungsmethodik beeinflusst sind. Sowohl deutschsprachige, als auch internationale Studien, berichten bei isolierter LS Häufigkeiten von 4-6 %.
Im Erwachsenenalter erreichen ca. 6% der Amerikaner und 4.3 – 6.4% der Deutschen nicht das Leseniveau von Viertklässlern. Diese Zahlen unterstreichen die Entwicklungsstabilität der LS und auch ihre sozialpolitische Bedeutung.
Die Lese-, Rechtschreib- und die Lese- und Rechtschreibstörung (LRS) treten häufig auf, insgesamt findet sich bei ca. 12% der Kinder eine der drei Lernstörungen, einzeln oder in Kombination. Aktuelle Studien zeigen, dass ein gemeinsames Auftreten von Lese- und Rechtschreibstörung (LRS) fast so häufig wie das jeweilige einzelne Auftreten einer LS und einer Rechtschreibstörung ist. Diese Häufigkeitsangaben sind allerdings von den diagnostischen Kriterien beeinflusst und sind erniedrigt, wenn ein strengeres diagnostisches Kriterium angewendet wird. Jungen sind deutlich häufiger von einer Rechtschreibstörung und einer LRS betroffen als Mädchen, hingegen fanden sich für eine LS keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern.