Eine Rechtschreibstörung (RS) kann sehr unterschiedlich verlaufen, bleibt aber meist relativ stabil, auch wenn die Symptome häufig mit dem Älterwerden abnehmen. Der Verlauf ist abhängig vom Schweregrad, dem Vorliegen von individuellen oder familiären Belastungen, der Verfügbarkeit von Unterstützungsmöglichkeiten sowie dem schulischen und familiären System.
Die Rechtschreibung bei Erwachsenen, die als Kinder bereits eine ausgeprägte und anhaltende Rechtschreibstörung hatten, ist meist auch noch stark beeinträchtigt. Neben vielen Rechtschreibfehlern kann der schriftsprachliche Wortschatz eingeschränkt sein. Betroffene teilen sich eher mündlich als schriftlich mit. Verbunden mit einer negativen Selbsteinschätzung bezüglich der eigenen Schreibfähigkeiten und der Angst, in diesem Bereich zu versagen, kann die Rechtschreibstörung die Berufswahl und den beruflichen Erfolg während der Ausbildung und auch danach stark beeinflussen.
Um den schulischen Verlauf bei Vorliegen einer Rechtschreibstörung positiv zu beeinflussen wird eine frühe Förderung dringend empfohlen, diese sollte ausreichend intensiv und lange durchgeführt werden.